Spenden-Aktion
07.02.2024
Einblick in das Engagement von «GratisWasser»
Das Start-up «GratisWasser» setzt sich für die psychische Gesundheit ein und spendet 5 Rappen pro produzierte Flasche an die Stiftung Pro Mente Sana. Wir haben mit der Mitgründerin Deborah Archetti ein Interview geführt, um mehr über die Beweggründe für dieses Engagement zu erfahren.
«GratisWasser» ist ein Start-up, das von drei jungen Menschen gegründet wurde. Die Gründer*innen haben mit «GratisWasser» eine gemeinnützige Werbeplattform geschaffen, die mit dem einfachen Element Wasser und dem Prinzip des Schenkens einen Beitrag leisten möchte. Die Wasserflaschen, mit oder ohne Kohlensäure, werden lokal in Zürich produziert und kostenlos an verschiedene Vertriebspartner abgegeben. Die verschiedenen Vertriebspartner wie beispielsweise Coiffeursalons oder Brillengeschäfte geben die Wasserflaschen als Geschenk ihren Kundinnen und Kunden weiter. Die Finanzierung des Projekts erfolgt über die Etiketten, die als Werbefläche für eine Botschaft von Werbekunden genutzt werden, die damit das Projekt finanzieren.
Mit «GratisWasser» wollen die Gründer*innen nicht nur durch das Verschenken von Wasserflaschen an die Konsumentinnen und Konsumenten Gutes tun. Vielmehr wird für jede abgegebene Flasche ein Beitrag von 10 Rappen an wohltätige Organisationen, darunter die Stiftung Pro Mente Sana, gespendet.
Interview mit Deborah Archetti, Mitgründerin von «GratisWasser»
Unser Ziel ist es, dazu beizutragen, dass offen über psychische Gesundheit gesprochen wird und die Menschen wissen, dass sie nicht allein sind.
Warum habt ihr euch entschieden, 10 Rappen pro Flasche an gemeinnützige Organisationen zu spenden?
Für uns war von Anfang an klar, dass wir etwas zurückgeben wollen. Unsere Vision drehte sich von Anfang an um Wohltätigkeit und das Prinzip des Gebens. Dabei geht es nicht nur um das spontane Verschenken von kostenlosen Wasserflaschen mit Überraschungseffekt, sondern auch um die aktive Einbindung von gemeinnützigen Organisationen in unser Projekt. Das liegt uns besonders am Herzen.
Wieso unterstützen ihr mit den Spenden die Stiftung Pro Mente Sana?
Einerseits wollten wir eine Schweizer Organisation unterstützen, da wir lokal produzieren und unsere Unterstützung auf regionaler und lokaler Ebene halten wollen. In einem zweiten Schritt haben wir uns über die verschiedenen gemeinnützigen Organisationen informiert. Psychische Gesundheit ist ein Thema, das uns alle betrifft, sei es durch eigene Lebenskrisen oder durch Menschen in unserem Umfeld, die mit psychischen Herausforderungen konfrontiert sind. Wir sind der Meinung, dass es unterstützenswert und wichtig ist, dass die psychische Gesundheit entstigmatisiert wird und nicht länger ein Tabuthema in unserer Gesellschaft bleibt. In diesem Bereich erachten wir die Stiftung Pro Mente Sana als eine sehr wichtige Organisation und unterstützen sie daher aktiv.
Warum ist euch das Thema psychische Gesundheit wichtig?
Neben meiner beruflichen Tätigkeit im sozialen Bereich, wo ich mit psychisch beeinträchtigten Menschen arbeite, habe ich auch schon in meinem privaten Umfeld einige Schicksalsschläge miterlebt. Die Thematik ist daher sowohl in meinem Familien- und Freundeskreis als auch beruflich von grosser Bedeutung.
In der Schweiz ist das Thema psychische Gesundheit immer noch zu stark tabuisiert und die Gesellschaft etikettiert schnell, wenn es um psychische Beeinträchtigungen geht. Zudem gehören wir einer Generation an, deren Eltern früher weniger psychologische Hilfe in Anspruch genommen haben. Früher musste man nach aussen stark wirken und durfte nicht schwach sein.
Als Gründerin und Gründer von «GratisWasser» gehören wir zu den Millennials und setzen uns dafür ein, dass es normal wird, über die psychische Gesundheit zu sprechen. Unser Ziel ist es, dazu beizutragen, dass offen über psychische Gesundheit gesprochen wird und die Menschen wissen, dass sie nicht allein sind.
Wie fördert ihr eure eigene psychische Gesundheit im Start-up?
Das Thema psychische Gesundheit war uns von Anfang an sehr wichtig. In der Welt eines Start-ups kann man immer mehr tun und sich immer weiterentwickeln. Der Druck ist von Anfang an da. Er beginnt mit dem Druck der Idee selbst - wenn man diese Idee im Freundeskreis vorstellt und auf skeptische Reaktionen stösst. Schon hier entsteht ein gewisser Druck aus dem Familien- und Freundeskreis. Dann kommt der Handlungsdruck, den Mut zu fassen, die Komfortzone zu verlassen, Entscheidungen zu treffen und auszuprobieren. Später wandelt sich dieser Druck in den intensiven Leistungsdruck eines Start-ups und der Suche nach Investoren.
Deshalb wollen wir von Anfang an eine Unternehmenskultur fördern, in der psychische Gesundheit einen festen Platz hat. Wir versuchen, unsere Arbeit so zu organisieren, dass weder unsere Gesundheit noch unsere anderen Projekte darunter leiden, auch wenn das bedeutet, dass wir manchmal einen Gang zurückschalten müssen. Unser Ziel ist es, das Beste zu geben, ohne dass unsere psychische Gesundheit darunter leidet. Wir sind davon überzeugt, dass ein Mensch nur dann Höchstleistungen erbringen kann, wenn es ihm psychisch gut geht. Das heisst nicht, dass Menschen nicht in Stresssituationen geraten können, sondern dass dann Bewältigungsstrategien angewendet werden.
In unseren Sitzungen geht es immer wieder darum, offen über unsere psychische Gesundheit zu sprechen und Bewältigungsstrategien auszutauschen. Dies wollen wir nachhaltig weiterentwickeln. Die Kommunikation über psychische Gesundheit ist uns sehr wichtig. Wir betonen auch, dass es keine Schwäche ist, wenn man einmal überfordert ist. Vielmehr schauen wir dann gemeinsam, was getan werden kann, setzen Prioritäten neu und unterstützen uns gegenseitig.
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