Mad Pride
Um für psychische Erkrankungen zu sensibilisieren und die hartnäckigen Vorurteile abzubauen, wurde vor vielen Jahren in Toronto die «Mad Pride» ins Leben gerufen. Eine Idee, die viele als quer bezeichnen, die aber seither weltweit Tausende Betroffene und Interessierte zusammenführt. Die Vorbereitungen für die erste nationale «Mad Pride» in Bern laufen auf Hochtouren.
Für die Entstigmatisierung von psychischen Krankheiten
Pünktlich zum Welttag der psychischen Gesundheit hätte am 10. Oktober 2020 die erste nationale Mad Pride in Bern stattfinden sollen. Der Bundesplatz war reserviert, die Route des Marsches durch die Hauptstadt bestimmt. Corona machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Doch die engagierten Veranstalter*innen bleiben unbeirrt: Was 2019 in Genf mit der ersten Mad Pride in der Schweiz begann, soll nun endlich als regelmässig stattfindendes Ereignis seinen festen Platz in der Agenda zur Entstigmatisierung von psychischen Krankheiten finden – auch hierzulande.
Breite Abstützung
Im Januar trafen sich mehr als 40 Organisationen zur Lancierung der Idee. Schon bald war ein Verein gegründet, in dessen Vorstand auch die Pro Mente Sana Einsitz nimmt. Von nun an soll die Mad Pride jährlich an wechselnden Orten in der Schweiz stattfinden.
Eine Gruppe von Mental-Health-Aktivist*innen gründete das Berner Organisationskomitee (OK) und nahm sofort die Vorbereitungsarbeiten in Angriff. Wie wichtig dieser Event auch für die Pro Mente Sana ist, zeigt sich darin, dass sie mit zwei Personen im OK vertreten ist. Erfreulicherweise stiessen die Finanzierungsgesuche für das Projekt auf offene Ohren; bald gab es viele Partner*innen, die das Projekt finanziell unterstützen. Ein Patronatskomitee mit illustren Persönlichkeiten wie Steff la Cheffe (Musikerin) und Angelo Barile (Nationalrat) sorgen für breite Abstützung.
Wir bleiben dran – Corona zum Trotz
Die Vorbereitungsarbeiten wurden 2020 durch die Corona-Pandemie jäh gestoppt, und schon bald war klar, dass die Veranstaltung auf 2021 verschoben werden musste. Um das Feuer am Brennen zu halten, wurde am 10.10. ein virtueller Pre-Event durchgeführt. SRF-Moderator Robin Rehmann (der auch an der Mad Pride moderieren wird) realisierte ein 20-minütiges Video, in dem Protagonist*innen der Mad Pride die Idee einem breiten Publikum vorstellten. Und mittels der auf der Website lancierten Testimonial-Kampagne «Ich gehe 2021 an die Mad Pride, weil...» wurden Menschen aus der ganzen Schweiz aufgerufen, schon jetzt ihr Bekenntnis zur physischen Präsenz an der Mad Pride 2021 öffentlich zu machen.
