Ausblick
Ausserordentliche Zeiten, in denen wir keine Ahnung haben, wie es weitergeht, konfrontieren die Menschen mit grosser Unsicherheit. Hier ist es ausschlaggebend, dass wir nicht nur das Gute denken können, sondern auch in der Lage sind, das Bessere zu tun. Denn wir tragen mit unserem Handeln dazu bei, wie diese Menschheitskrise rückblickend beurteilt wird.
Lernen, mit Ungewissheiten zu leben
Der tiefe Einschnitt in das Wesen unserer Gesellschaft hat uns allen gezeigt, wie fragil unser Leben und die wirtschaftliche Situation sind. Bereits belastete Menschen werden noch stärker belastet. Und für viele sind Zukunftsängste bittere Realität geworden. Die psychische Belastung durch Corona wird uns noch lange beschäftigen und zu Folgeschäden und vor allem zu hohen Folgekosten führen.
Gesellschaft in Schieflage
Es war schon lange klar, dass das Tabu rund um psychische Erkrankungen überwunden werden muss. In der Pandemie ist es nun offensichtlich geworden. Denn wenn die Stigmatisierung Betroffene daran hindert, Hilfe zu suchen, und wenn sie aus Angst vor Diskriminierung vor allem am Arbeitsplatz warten, bis es gar nicht mehr geht, dann bedeutet dies nicht nur viel Leid, sondern produziert auch hohe Kosten.
Es gilt daher dafür zu sorgen, dass der grosse persönliche und wirtschaftliche Schaden der Pandemie nicht noch grösser wird. Und den Fokus auf die Menschen zu richten, denen es vorher schon nicht gut ging, und mit allen unseren Möglichkeiten zu verhindern, dass es ihnen immer noch schlechter geht.
Wir alle sind gefordert

Niemand kann heute voraussagen, was uns in der Zeit nach Corona erwartet. Die Verunsicherung und Polarisierung in der Gesellschaft werden bleiben. Eine aufgewühlte und nicht zuletzt durch die Medien (inklusive Soziale Medien) dramatisierte Stimmung verstärkt diese Tendenz weiter.
Unsere Aufgabe bleibt es, jenseits von Empörungsstrategien den Blick auf die Menschen zu richten, die unsere Hilfe am dringendsten benötigen. Und den grösseren Teil der Menschen – diejenigen, die die Krise positiv meistern – in ihrem Engagement für die Familie, Nachbarschaft oder am Arbeitsplatz zu bestärken, damit sie weiterhin begleitend und unterstützend wirken können.