«Blick hinter die Kulissen»
14.06.2023
Unsere Geschäftsleitung
In diesem «Blick hinter die Kulissen» stellen wir die Geschäftsleitung von Pro Mente Sana vor, die neben Muriel Langenberger aus vier weiteren Personen besteht, unterstützt von einer Assistenz der Geschäftsleitung. Muriel Langenberger erzählt im Interview, was ihr wichtig ist in der Führung und wie sie vorhat, die Unternehmenskultur unserer Stiftung zu stärken.
Die Geschäftsleitung von Pro Mente Sana besteht aus den Leiterinnen der Handlungsfelder Gesundheitsförderung und Kommunikation, Prävention, psychosoziale/juristische Angebote und Recovery und der Stabsstelle HR und Finanzen. Sie ist dem Stiftungsrat unterstellt, der aktuell aus sechs Personen besteht und von Thomas Ihde-Scholl präsidiert wird. Die Stiftungsrät*innen sind ehrenamtlich tätig und für die Führung der Stiftung und die Kontrolle der Geschäftsstelle verantwortlich.
Das oberste Organ von Pro Mente Sana ist die Stiftungsversammlung. Die achtzehn Mitglieder sind Betroffene, Angehörige und Fachleute aus Psychiatrie und verschiedenen Institutionen aus dem Sozial- und Gesundheitswesen sowie aus der Politik. Sie sind unter anderem für die Wahl des Stiftungsrats sowie der Kontrollstelle zuständig und genehmigen die Strategie und das Budget der Stiftung.

Muriel Langenberger im Interview
Muriel Langenberger: Ja, ich bin und war schon immer eine Frauenförderin. In meiner beruflichen Laufbahn war es mir immer wichtig, jüngere Frauen als Mentorin zu unterstützen. Zwar ist der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen und in den Verwaltungsräten von Schweizer Firmen gestiegen, er ist jedoch noch nicht dort, wo er sollte. In diesem Sinne sind wir bei Pro Mente Sana vorbildlich, was ich sehr schätze. Bei uns arbeiten allgemein mehr Frauen, dies hat wahrscheinlich mit der Branche zu tun.
Ein ausgewogenes Geschlechter- und Altersverhältnis sowie Mitarbeitenden-Diversität bringen allerdings viele Vorteile für eine Organisation. Ich finde, dass gemischte Teams besser funktionieren als homogene. Beispielsweise kann es bereichernd sein, wenn auch Personen mit weniger Seniorität in der Geschäftsleitung sitzen und neue Perspektiven reinbringen. Unsere Geschäftsleitung ist mit einigen Mitarbeiterinnen um die vierzig Jahre eher jung. Das finde ich schön, denn das zeigt, dass Pro Mente Sana offen für Neues ist.
Muriel Langenberger: Besonders wichtig ist für mich ein menschlicher Management-Stil. Das bedeutet für mich, Menschen auf Augenhöge und mit Respekt zu begegnen und ihre Anliegen anzuhören. Wenn sich die Mitarbeitenden einbezogen, unterstützt, geschätzt, respektiert und gehört fühlen, unterstützt das ihr Wohlbefinden und sie können ihr Potential auf der Arbeit ausschöpfen. Wertschätzung ist das A und O in der Führung. Ich lege Wert darauf meinen Mitarbeitenden regelmässig für ihren Einsatz zu danken und ihnen für Erreichtes zu gratulieren, ohne zuerst auf einen grossen Erfolg zu warten.
Eine gute und transparente Kommunikationskultur ist mir ebenfalls wichtig. Dabei finde ich es nicht immer einfach, die richtige Balance an Menge und Grad der Information zu finden – besonders in der aktuellen Situation unserer Stiftung. Natürlich möchte ich, dass es allen Mitarbeitenden gut geht und dass sie zufrieden sind auf der Arbeit. Gleichzeitig muss es unserer Stiftung auch finanziell wieder besser gehen und um dies zu erreichen, mussten wir Sanierungsmassnahmen angehen. Der finanzielle Druck und die damit einhergehenden Veränderungen werden von manchen Mitarbeitenden als sehr belastend erlebt. Ich versuche immer ein offenes Ohr für die Anliegen und Sorgen meiner Mitarbeitenden zu haben.
Muriel Langenberger: Wir müssen das Wir-Gefühl wieder mehr stärken. Bei Pro Mente Sana sind wir in unterschiedlichen Handlungsfeldern mit unterschiedlichen Tätigkeiten, Realitäten und Dynamiken unterwegs. Trotzdem funktioniert kein Handlungsfeld ohne die anderen. Das Teamgefühl hat in Zeiten der Corona-Distanz gelitten. Das möchte ich nun wieder stärken mit Massnahmen, die den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Handlungsfeldern fördern. Im Juli findet beispielsweise ein Teamtag mit allen Mitarbeitenden statt.
Ausserdem ist in nächster Zeit ein Strategieprozess geplant, in dem Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen vertreten sind. Als dritten Punkt werden wir eine Job-Stress-Analyse mit einer Mitarbeiterumfrage durchführen. Die Analyse gibt einen Überblick über das Befinden der Mitarbeitenden, was sie auf der Arbeit belastet und was sie stärkt. Die Umfrage deckt auch Fragen zur Führung und der Arbeitsgestaltung ab. Das Ergebnis wird dem Team an einem Workshop präsentiert und gemeinsam besprochen. Die wichtigsten Erkenntnisse sollen in den Strategieprozesse einfliessen. Ich erhoffe mir davon, dass dieser Prozess uns hilft, die Organisationskultur und den Teamgeist zu stärken.
Muriel Langenberger: Die Menschen! Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Mitarbeitenden und Teams bereitet mir grosse Freude. Zudem finde ich, dass die Arbeit in einer Non-Profit-Organisation viel Sinnhaftigkeit bringt. Es ist motivierend zu wissen, dass wir mit unserer Arbeit dazu beitragen können, die Rahmenbedingungen für Betroffene mit einer psychischen Erkrankung und ihre Angehörigen zu verbessern und die psychische Gesundheit in der Bevölkerung zu stärken.
Ich empfinde es als eine Chance, bei Pro Mente Sana zu arbeiten, trotz finanziellem Druck. Wir haben nach wie vor attraktive Rahmenbedingungen mit viel Flexibilität bezüglich des Standorts und der Zeiteinteilung unserer Arbeit und ich schätze den kollegialen und unterstützenden Umgang untereinander.
Nach dem hektischen Start letzten September habe ich nun endlich mehr Zeit, mich inhaltlichen Dingen zu widmen. Das tut gut und ist spannend, denn die psychische Gesundheit ist ein äusserst vielseitiges Arbeitsfeld, das sich stetig verändert und weiterentwickelt.
