Tag der Kranken
06.03.2022
Das Leben lieben und leben
Jeden ersten Märzsonntag des Jahres engagieren sich viele Menschen und Organisationen der Schweiz zum Tag der Kranken, so auch die Stiftung Pro Mente Sana. Am 6. März ist es wieder soweit: Mit dem Motto «Lebe dein Leben» möchten wir 2022 dazu anregen, den Blick auf das Positive zu richten sowie kranke und gesunde Menschen ermutigen, aktiv auf andere zuzugehen und sich im Rahmen der eigenen Möglichkeiten Gutes zu tun.
Bei uns allen können Ereignisse wie Krisen, Krankheiten oder das nahende Lebensende plötzlich eintreten. Nicht immer ist es dann noch möglich, das zu leben und zu erleben, was man möchte. Wäre es deshalb nicht eine Chance, sich frühzeitig darüber Gedanken zu machen? Mit dem Tag der Kranken 2022 möchte der gleichnamige Verein genau dazu inspirieren und Gespräche initiieren. Aber nicht nur das: Der Verein und seine Mitgliederorganisationen rufen auf, allen kranken und beeinträchtigen Menschen Mut und Zuversicht zu schenken. Für die Unterlagen zum Tag der Kranken 2022 wurde mit verschiedenen Fachpersonen, Experten aus Erfahrung und Betroffenen gesprochen und sie um ihre Sicht der Dinge gebeten. So gelang dem Verein, aus möglichst vielen Blickwinkeln Gedanken und Anregungen zum Thema einzufangen.
Der Verein «Tag der Kranken» will die Bevölkerung einmal pro Jahr auf ein besonderes Thema aus dem Bereich «Gesundheit und Krankheit» sensibilisieren. In der Rubrik «Aktivitäten» der Website www.tagderkranken.ch sehen Interessierte, welche Veranstaltungen wo und wann stattfinden. Auch eigene Aktivitäten können dort angemeldet werden. Informationen zur Postkartenaktion sind ebenfalls dort zu finden.
Medienmitteilung zum Tag der Kranken (PDF, 2 Seiten)
Expert*nnen aus Erfahrung helfen, zurück ins Leben zu finden
- «Die Erfahrungen mit meiner psychischen Erkrankung sind heute die wertvollste Ressource – die Krisenerfahrung ist meine Zusatzqualifikation und mein Beruf!» Hans Schmied, Peer-Mitarbeiter und Präsident des Vereins Gleichundanders
Hans Schmied, Peer-Mitarbeiter und Präsident des Vereins Gleichundanders, scheint sich zu erinnern, als ob es gestern gewesen wäre, dass ein Verkehrsunfall sein Leben innert Sekunden auf einen Schlag veränderte. Seine körperlichen Verletzungen verheilten langsam, die psychische Erschütterung wurde zu einer Krankheit. Peer-Arbeit bedeutet, dass Menschen mit Erfahrung in körperlicher oder psychischer Erschütterung ihr reflektiertes, persönliches Erleben zur Unterstützung von anderen einsetzen und sie bei der Wandlung des Selbst begleiten.
Hans Schmied fasst diesen sogenannten Recovery-Weg so zusammen: «Einerseits geht es darum, dass Betroffene die eigenen Grenzen akzeptieren und andererseits die ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdecken. Beim Akzeptieren dessen was wir nicht werden tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können.»