Medienmitteilung
31.01.2022
EKS und Pro Mente Sana ermöglichen gemeinsam Erste-Hilfe-Kurse zur psychischen Gesundheitsförderung
Jede zweite Person hat einmal in ihrem Leben psychische Probleme. Doch was können Nahestehende dann unternehmen? Die ensa Erste-Hilfe-Kurse von Pro Mente Sana vermitteln Kenntnisse, die helfen, psychische Krisen zu erkennen und Betroffene zu unterstützen. Denn: Nichts tun ist immer falsch. Die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz EKS bietet die Kurse nun über ihre Mitgliedkirchen an.
Die EKS und die Schweizerische Stiftung Pro Mente Sana wollen das Wissen über Erste Hilfe für psychische Gesundheit fördern. Deshalb hat der Rat EKS mit der Stiftung kürzlich eine Rahmenvereinbarung abgeschlossen. Neu können nun die Mitgliedkirchen der EKS sowie weitere kirchliche Organisationen die lizensierten ensa Kurse zu vorteilhaften Bedingungen anbieten. Die EKS wird darüber hinaus Vernetzungstreffen für Fachpersonen der Mitgliedkirchen aus dem Bereich psychische Gesundheit organisieren und so eine Koordinationsaufgabe wahrnehmen.
«Wie wichtig es ist, aufeinander zu achten und sich unseren Mitmenschen zuzuwenden, das haben wir gerade auch in der Pandemie wieder gelernt. Als Kirche sind wir Anlaufstelle für Menschen aus verschiedensten Kontexten und Lebenssituationen. Durch die professionellen Erste-Hilfe-Kurse von ensa werden kirchliche Mitarbeitende und durch die Kirche engagierte Freiwillige für dieses wichtige Thema sensibilisiert und bekommen ein gutes Rüstzeug, um Not zu erkennen und Hilfestellung zu geben», sagt Rita Famos, Präsidentin der EKS, zum neuen Angebot in Kooperation mit Pro Mente Sana.
ensa ist ein Programm der Stiftung Pro Mente Sana, mitinitiiert und unterstützt durch die Beisheim Stiftung. Es ist die Schweizer Version des australischen Programms Mental Health First Aid und bietet seit 2019 Erste-Hilfe-Kurse für psychische Gesundheit an. In zwölf Kursstunden lernen die Teilnehmenden, Erste Hilfe zu leisten, wenn Personen im privaten und beruflichen Umfeld psychische Probleme oder Krisen durchleben.
Die Teilnehmenden der Kurse werden befähigt,
- psychische Probleme frühzeitig zu erkennen,
- den Betroffenen die notwendige Unterstützung zu geben,
- professionelle Hilfe zu vermitteln,
- bei Personen in akuten psychischen Krisen adäquat zu handeln.
Nach Abschluss des Kurses sollen die Ersthelferinnen und Ersthelfer Brücken bauen können, indem sie Betroffene kompetent und behutsam auf ihr Leiden ansprechen und sie ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Absolventinnen und Absolventen der ensa Kurse tragen gleichzeitig auch viel dazu bei, Vorurteile gegenüber Menschen mit psychischen Problemen in der Gesellschaft abzubauen. Denn immer noch sind psychische Krankheiten mit Tabus belegt. Da kirchliche Mitarbeitende öfter mit Menschen in herausfordernden Lebenssituationen konfrontiert sind, ist es hilfreich, ein Grundlagenwissen über psychische Probleme, Früherkennung und Hilfestellungen zu erlangen. Roger Staub, Geschäftsleiter von Pro Menta Sana, begrüsst die neue Zusammenarbeit mit der EKS. Er betont die enorme Relevanz der Früherkennung psychischer Probleme: «Jedes Jahr haben über eine halbe Million Menschen in der Schweiz Suizidgedanken – wenn wir alle erste Hilfe leisten könnten, gäbe es weniger als 33‘000 Suizidversuche und weniger als 1‘000 Tote pro Jahr.»
Weitere Informationen und Anmeldemodalitäten zu den ensa Kursen finden Sie auf www.evref.ch/ensa
Version auf Französisch:
www.evref.ch/fr/ensa
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