Burn-out

Burn-out ist eine arbeitsbezogene Störung. Der Begriff «Arbeit» schliesst auch unbezahlte Tätigkeiten wie die Pflege von Angehörigen oder Familienarbeit ein. Nach wie vor wird Burn-out nicht als alleinstehende Krankheit angesehen, sondern als Syndrom definiert, das aus «chronischem Stress am Arbeitsplatz resultiert, der nicht erfolgreich verarbeitet wurde».

Risikofaktoren

Untersuchungen haben gezeigt, dass neben Aspekten des Jobs und des Arbeitsumfelds, auch Persönlichkeitsmerkmale sowie die arbeitsbezogene Einstellung ein Burn-out begünstigen können.

Arbeitsbezogene Faktoren

  • Hohe Arbeitsbelastung und Zeitdruck
  • Zwischenmenschliche Konflikte am Arbeitsplatz
  • Fehlende Wertschätzung und soziale Unterstützung
  • Kleiner oder fehlender Gestaltungsspielraum der eigenen Tätigkeit
  • Mehrfachbelastung Familie/Beruf

Persönlichkeitsbezogene Faktoren

  • Hohe Leistungsbereitschaft
  • Hang zu Perfektionismus
  • Wenig oder keine ausgleichenden Tätigkeiten
  • Schwierigkeiten im Umgang mit Konfliktsituationen, hohes Harmoniebedürfnis

Anzeichen

Ein Burn-out kann mit verschiedenen Symptomen einhergehen. Kennzeichnend für ein Burn-out ist ein körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfungszustand aufgrund einer belastenden Lebenssituation. Dieser ist nicht nur vorübergehend, sondern hält über längere Zeit an.

Neben körperlichen Anzeichen wie Schlafstörungen, Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Muskelverspannungen und Rückenschmerzen sind folgende Frühwarnzeichen möglich:

  • Nicht mehr abschalten können
  • Sich ausgelaugt fühlen und nicht mehr erholen können
  • Freunde, Familie, Hobbys vernachlässigen
  • Vermehrte Konzentrationsschwierigkeiten
  • Konstantes Gefühl der Überforderung
  • Gedankenkreisen, vor allem nachts
  • Widerwillen, Überdruss und negative Einstellung zur Arbeit und gegenüber Arbeitskolleg*innen
  • Erhöhte Reizbarkeit, aber auch zurückhaltende, unbeteiligte, manchmal auch zynische Haltung gegenüber sich selber und dem Umfeld, Stimmungsschwankungen, reduzierte emotionale Belastbarkeit, aber auch Schuldgefühle
  • Vermehrter Konsum von Substanzen (Alkohol, Tabletten, Drogen)
Ein Burn-out kommt nicht vom einen Tag auf den anderen.

Ein Burn-out kommt nicht von einem Tag auf den anderen. Oftmals gibt es zu Beginn unspezifische Warnzeichen, wie überhöhter Arbeitseinsatz über längere Zeit und zu wenig aktive Erholungszeiten, in denen die leeren Speicher wieder aufgefüllt werden könnten. Geht man zu wenig achtsam mit den ersten Warnzeichen um, kann sich die Negativspirale in Gang setzen bis zu einem Punkt, an dem gar nichts mehr geht. Meistens steht am Ende dieser Abwärtsspirale eine tiefgreifende Erschöpfungsdepression, der nur noch mit professioneller Hilfe entgegengewirkt werden kann.

Erfahren Sie hier wie Sie Ihre Psyche stärken und einem Burn-out vorbeugen können.

Was hilft?

Wie bei allen psychischen Krankheiten ist auch ein Burn-out ein sehr individueller Prozess. Ebenso individuell sollte die Behandlung den Bedürfnissen der Betroffenen angepasst werden. Ein stationärer Aufenthalt ist nur bei schweren Fällen nötig oder wenn die betroffene Person suizidgefährdet ist. In der Regel erfolgt die Behandlung ambulant.

Zentral sind Psychotherapie, vor allem kognitive Verhaltenstherapie, aber auch komplementäre Therapieansätze und Entspannungsverfahren sowie der Austausch mit anderen Betroffenen. Wichtig ist auch einen veränderten Umgang mit Stress zu finden und neue, effektivere Mechanismen zur Stressbewältigung einzuüben.

Der Weg zurück in die Arbeit

Neben dem therapeutischen Ansatz ist auch eine sorgfältige Planung der Reintegration in den Arbeitsplatz notwendig. Dabei sollten idealerweise Arbeitgeber*in, Betroffene*r und Therapeut*in/Ärzt*in zusammenarbeiten. Nicht immer ist eine vollständige Krankschreibung über den ganzen Genesungsprozess notwendig. Hilfreich dabei kann ein ressourcenorientiertes Eingliederungsprofil (REP) sein, indem die körperlichen und psychischen Anforderungen der Arbeitsstelle und die Ressourcen der Betroffenen angepasst werden können.