Blick hinter die Kulisse

24.10.2024

Ein Jahr im Treffpunkt Nordliecht: Springerin Nicole im Interview

Nicole, seit einem Jahr als Springerin im Treffpunkt Nordliecht tätig, teilt ihre Erlebnisse. Erfahren Sie, wie eine sprudelnde Panne zur lustigen Gemeinschaftsaktion wurde und warum das Nordliecht für sie ein Ort der Herzlichkeit und Spontanität ist. 

Wie lange bist du schon im Nordliecht dabei?

Ich bin seit einem Jahr als Springerin im Nordliecht tätig. Während dieser Zeit habe ich das «alte Nordliecht» an der Nordstrasse noch erlebt und bin auch in der Übergangszeit an den beiden verschiedenen Standorten im Einsatz.

Was motiviert dich, im Nordliecht mitzuwirken?

Ich schätze die heimelige und ungezwungene Atmosphäre im Nordliecht sehr. Die Besucher*innen sind mir ans Herz gewachsen. Die Abwechslung zu meiner Bürotätigkeit bei Pro Mente Sana ist für mich sehr bereichernd. Jeder Tag ist anders, manchmal entwickeln sich tiefgründige Gespräche, an anderen Tagen spielt man Gesellschaftsspiele mit den Besucher*innen, diskutiert über einen Zeitungsartikel oder macht ein Online-Quiz. «Aktivitäten» und Gespräche ergeben sich aus dem Moment heraus, jede*r ist frei sich einzubringen oder einfach für sich zu sein. Es gibt keine Vorgaben und keine Verpflichtung für die Besucher*innen. Das entspricht mir sehr.

Das Nordliecht bietet einen geschützten Ort, wo Andersartigkeit und Vulnerabilität akzeptiert werden und jede*r so sein kann, wie er/sie ist, ohne sich verstellen zu müssen. Die Besucher*innen unterstützen und verstehen sich gegenseitig, was zu berührenden und oft auch lustigen Momenten führt. Es können Missgeschicke geteilt und miteinander herzlich darüber gelacht werden.

Die Arbeit im Nordliecht und mit den Besucher*innen erfordert oftmals Improvisation und eine Portion Experimentierfreude, sowie Flexibilität und Kreativität, um auf unterschiedliche Bedürfnisse und unvorhergesehene Situationen angemessen reagieren zu können. Es macht mir Freude, nach neuen und unkonventionellen Lösungen zu suchen. Viele Besucher*innen sind bereit, sich einzubringen und mitzuhelfen.

Die Tätigkeit im Nordliecht erinnert mich an meine Zeit in der Pflege, was die Arbeit hier für mich vertraut und wertvoll macht.

Erzähle von einem besonderen Erlebnis im Nordliecht!

Ein besonderes Erlebnis war der Vorfall mit unserer Sprudelmaschine. Als ich einmal meine Schicht begann, war die Kohlensäure-Kartusche leer. Beim Versuch sie zu wechseln, gab es eine riesige Sauerei – das Wasser war überall! Da trafen auch schon die ersten Besucher*innen ein. Sie fragten scherzhaft, ob ich das Nordliecht fluten wolle. Ich sah etwas hilflos in die Runde und gab das Vorhaben auf mit der Erklärung, es gäbe heute halt kein Sprudelwasser.

Eine Viertelstunde später kam die rettende Erlösung, der Besucher R. bot sogleich seine Hilfe an. Nach ein paar weiteren kleinen Überschwemmungs-Eskapaden hatten wir die Maschine mit der neuen Kartusche zum Laufen gebracht. R. hatte den Mechanismus schnell ergründet. Wir lachten über die Wasserpannen, die beim Auswechseln entstanden sind.

Auf was freust du dich am neuen Standort?

  • Es darf etwas Neues und Frisches im neuen Standort entstehen. Nicole, Springerin im Nordliecht

Es darf etwas Neues und Frisches im neuen Standort entstehen. Es wird sicherlich einige Herausforderungen geben und es benötigt das ganze Engagement des Nordlichts-Team, bis sich der Betrieb eingespielt hat, doch die neuen Räumlichkeiten, der neue Standort bieten viele spannende Möglichkeiten.

Es besteht auch die Chance, neue Besucher*innen zu gewinnen, die vielleicht vorher nicht zur Nordstrasse gekommen wären.

Ich bin bereit, als Springerin mitzuwirken und freue mich darauf, neue Ideen gemeinsam mit dem Team umzusetzen.

Was ist dein Lieblingsgericht im Nordliecht?

Reto und Thomas kochen immer sehr leckere Gerichte, ich habe bisher keine Speise erlebt, die mir nicht geschmeckt hat. Ich lasse mich von ihrer Kreativität gerne überraschen und kann mich darum nicht auf ein Gericht festlegen.